Die modifizierte Skala für Thrombose-Risikoeinschätzung ist das Ergebnis von vielen Jahren Erfahrungen und minimiert zusammen die Nachteile von früheren bekannten aber kritisierten Skalen zum pflegerischen Thromboserisiko-Assessment: Frowein-Skala (1997), Kümpel-Skala (1995), Autar DVT-Skala (2007), obwohl alle Thromboseskalen fragen bekannte Risikofaktoren ab (z.B. Mobilität, Alter, Operationen usw.).
Natürlich ist die Prävention von äußerster Wichtigkeit in der pflegerischen und medizinischen Versorgung. Risikofaktoren für die Entstehung von venösen Thromboembolien sind vielfach untersucht und bekannt. Die Bestimmung des Thromboserisikos mit einfach zu führender Einschätzungsskala ist die Grundlage für die angemessene Anwendung wirksamer prophylaktischer Maßnahmen. Im Gegensatz zu einem intuitiven Erfassen mit bereits häufig gemachten Erfahrungen lässt das Ausfüllen der modifizierten Skala zusätzlich die Einschätzung systematisieren und zu objektivieren.
Das individuelle Risiko setzt sich aus expositionellen und dispositionellen Risikofaktoren zusammen.
Beide Aspekte sollen bei der Einschätzung des individuellen Risikos einer VTE berücksichtigt werden und unsere modifizierte Vorlage für die Thrombose-Risikoeinschätzung in der Pflegedokumentation umfasst drei große Gruppen der Risikofaktoren:
Durch das regelmäßige Ausfüllen der Scala für Thromboserisiko-Assessment wird ein Teil der ohnehin knappen Zeit der Pflegekräfte beansprucht, aber lässt das Risiko tatsächlich genau angeben. Damit ist eine klare Unterscheidung zwischen Gefährdeten und Nicht-Gefährdeten Kunden erreicht. Darüber hinaus wird das Bewusstsein der Pflegekräfte für die Problematik geweckt. Das Ausfüllen vom modifizierten Risikoeinschätzungsskala wird außerdem auch häufig als qualitätssichernde Maßnahme angesehen.