Das Sturzrisiko ist die Wahrscheinlichkeit für einen Sturz, vor allem bei älteren Menschen. Die Sturzrisiko-Skala wurde ursprünglich von US-amerikanischen Pflegewissenschaftlern erarbeitet, insbesondere Ann Hendrich. Im Rahmen der Pflegeanamnese werden acht Hauptfaktoren erfasst und bewertet, die eine Einschätzung des Sturzrisikos erlauben:
Entsprechend der Risikobewertung wird die Sturzprävention in die Pflegeplanung aufgenommen und bei Zustandsveränderungen angepasst. Der Zustand des einzuschätzenden Patienten muss in jeder Spalte der Skala einer der vier möglichen Beschreibungen zugeordnet werden. Die einzelnen Punktwerte werden addiert. Sollte sich eine Summe von 4 oder mehr Punkten ergeben, besteht ein Sturzrisiko.
Das Sturzassessment als eine systematische, diagnostische Erfassung von Sturzrisiken ist eine Methode der Geriatrie und kommt vorwiegend in der Altenpflege zum Einsatz. Ziel des Assessments ist es, Patienten mit Sturzgefährdung rechtzeitig zu erkennen und so prophylaktische Maßnahmen zur Verhinderung eines Sturzes ergreifen zu können.
Die Evaluation des Sturzrisikos eines Patienten ist die Grundlage für eine geeignete Hilfsmittelversorgung (Gehwagen, Gehstock, Hüftprotektor etc.) und wichtig bei der Frage nach der geeigneten Antikoagulation beim älteren Patienten mit z.B. mit Vorhofflimmern.
Stürze gehören bei älteren Menschen zu den häufigsten Ursachen für vermeidbare Traumen. Das Sturzrisiko-Assessment bei Erkrankungen und therapeutischen Maßnahmen ist ein wichtiger Aspekt der geriatrischen Therapie.